Haibach

2017 - 2019

Bau eines Hühnerstalls aus einem alten Holzstapel und Teilen des Vorgängerbaus.



Der alte Stall, ein morscher und verrosteter Waldarbeiter–Schutzwagen, musste ersetzt werden. Wenn möglich im Selbstbau.
Das Raumprogramm ist einfach: Ein Raum zum Übernachten auf der Stange, Nester zum Eierlegen und zum Brüten. Ein kleinerer Raum als Lagerplatz für Stroh.

Ein seit zwanzig Jahren liegen gebliebener Stapel aus Weymouthskiefern–Holz bietet sich als Baumaterial an. Er besteht aber nur aus zwei Formaten: einem Bohlen– und einem Lattenquerschnitt, beide fünf Zentimeter dick.
Also wird eine Art Blockbau aufgeschichtet, der mit behauenen Granitblöcken leicht vom Boden abgehoben wird. Das schützt ihn vor der Bodenfeuchte und schafft einen gedeckten Raum mit Sandboden, der notwendig für die Pflege des Federkleids der Hühner ist.

Aus den vielen Latten wird ein Mehrwert: Sie können verdreht oder leicht gebogen werden und dadurch aus der Wandfläche hervortreten. Die konvexe Wölbung (Entasis) verleiht dem kleinen Volumen mehr Präsenz und je nach Sonnenstand entsteht ein feiner Schattenwurf.

Dach, Türfüllungen und Nester sind eine Abwandlung der Wandkonstruktion und werden von Stahlteilen des Vorgängerbaus zusammengehalten. Das flache Dach ist mit Gras bewachsen, um eine Überhitzung im Sommer abzumindern.

Nach etwa einem Jahr lässt sich ein enormer Fleiß beim Legen feststellen, was ein Indiz für eine große Zufriedenheit der Bewohner*innen ist.



The old shed, a rotten and rusty forest worker protection car, had to be replaced.
The program is simple: a space to spend the night on the perch, nests for laying eggs and breeding. A smaller space for storing some straw.

A stack of white pine that had been lying there for twenty years is a reasonable construction material though it only consists of two formats: a plank and a slat profile, both five centimeters thick.
Thus, a kind of log construction is stacked up, hewn granite blocks lift it from the ground moisture. The covered space has a sandy soil, which is necessary for the care of the hens’ plumage.

The lot of slats adds value to the construction: they can be turned or bent slightly and thus protrude from the wall surface. The convex curvature (entasis) gives more presence to the small volume and depending on the position of the sun, delicate lines of shadow emerge.

Roof, doors and nests are a modification of the wall construction, held together by steel parts from the previous building. The flat roof is overgrown with grass to lower overheating in summertime.

After about a year, an enormous diligence in laying can be observed, which indicates some satisfaction of the residents.



Nominiert für die Architektouren, nominiert für die Ausstellung Architektouren, 2020
Nominiert für den Deutschen Landbaukultur-Preis 2020 (Anerkennung)
Bauwelt-Preis 2023